Mittwoch, 31. Oktober 2007

amigos de la escuela

heute war bereits mein dritter schultag – die tage vergehen wie im fluge. und ich glaube ich habe sogar etwas gelernt! leider herrscht im gruppenunterricht nicht gerade ein hohes tempo. wir sind ein ziemlich zusammen gewürfelter haufen mit verschiedenen spanisch-niveuas und auch aus verschieden nationen. pauline ist französin und spricht bereits gut spanisch, während tom aus australien und miriam aus der schweiz nicht gut sprechen können. jim aus london ist ebenfalls in unserer klasse. bei ihm klappts aber besser. es besuchen extrem viele schweizer diese schule. in der beschreibung der schule stand etwas von 10% schweizeranteil und 50% amis. mir scheint, dass da was verwechselt wurde. ich gebe mich gerne unerkannt und prahle nicht gerade mit meiner herkunft, während andere sich auf den gängen gerne auf schweizerdeutsch unterhalten. ebenfalls in der schule ist josé aus den usa und hendrik aus schweden. diese beiden sind sehr sympathisch und wir gehen meistens zusammen mittagessen. ach ja und dann ist da noch thomas aus deutschland. er ist der jüngste der gruppe, aber auch der verrückteste. er hat ziemlich wirres zeug im kopf. tja, einer muss ja spinnen. wir haben uns in der gruppe auf spanisch geeinigt, da wir ja schliesslich unser gelerntes praktizieren wollen- das ist auch gut so. jose spricht eigentlich perfekt spanisch. seine eltern kommen aus mexico. so haben wir immer jemanden dabei, der uns bei unseren lücken bei den konversationen helfen kann. am nachmittag sind jeweils meine zwei privatstunden mit alejandro. nach weiteren gesprächen mit der schulleitung klappte es dann doch mit dem lehrnmittel des höheren niveaus. er bringt mir momantan die vergangenheitsformen bei. er arbeitet aber nur montags und dienstag in der schule und studiert den rest der woche an der uni. die restlichen tage sollte mich eigentlich eine andere lehrerin unterrichten, aber es sind viele krank und nun fallen meine stunden für den rest der woche aus. die werden aber nächste woche nachgeholt – wenn das mal nicht zu streng wird. tja, nun habe ich mehr zeit, um die stadt zu besichtigen oder mal früher mit den kumpels ins bier zu gehen ;-).
die schule selber ist in einem modernen quartier (barrio recoleta) und es hat einige tolle einkaufsstrassen und restaurants in der nähe. hier kann man wirklich gut und günstig essen, so z.b. „empanadas“ zum mitnehmen für 2 pesos das stück! wenn es schönes wetter ist, bietet sich der park in der nähe des berühmten „cementerio recoleta“ zum mittagessen an. kling zwar etwas komisch, dass man beim friedhof zu mittag ist, er gleicht aber eher einem museum. keine ahnung wie viel kohle die leute in die gräber stecken, aber da gibt es die eine oder andere mannsgrosse statue zu bestaunen oder auch ganze häuslein aus granitstein. ebenfalls ist dort die berühmte evita peron begraben. wir mussten sogar schlange stehen um einen blick zu erhaschen! nachfolgend noch ein paar bilder vom „cementerio“ und den „amigos de escuela“.



jim, pauline, thomas _____________pauline, josé___________________ hendrik


Montag, 29. Oktober 2007

primer dia en classe

mein erster schultag begann heute um 6:15 uhr als mein handy ein lied von roland kaiser zum besten gab. da ich keine ahnung hatte, wie lange ich zur schule brauche, verzichtete ich auf frischen filterkaffe und trank stattdessen einen schwarztee. ich entschied mich mit der „subte“ zu fahren, da ich bei den bussen immer noch ganz durchsteige. die u-bahn ist meistens zu den stosszeiten ziemlich voll aber schnell. eine fahrt kostet 70 centavos, ca. 25 rappen! die quatrtisch angeordneten strassen sind immer 100m auseinander und man findet sich eigentlich gut zurecht. ausser man hat eine karte die nicht stimmt ;-). Ich fand auf jeden fall pünktlich zur schule und legte meinen eintrittstest ab. nach und nach trafen weitere studenten ein, die es mit der pünktlichkeit nicht ganz so streng nahmen. aber vielleicht hat das nur mich gestört. eventuell muss ich meiner schweizer art etwas mehr lockerheit zugestehen. interessant war allerdings, dass ich auf einmal mit blutigen anfängern in die klasse eingeteilt. anscheinend war mein eintrittstest ein schlag in wasser?! tja ich biss durch und amüsierte mich an den amis, die eine interessante ausssprache pflegen. noch vor den privatstunden am nachmittag erkundigte ich mich über einen klassenwechsel. doch so wie es schien, ein fast unmögliches unterfangen. ich denke morgen ist ein besserer tag für solche gespräche, denn alle waren schon etwas gestresst von den neuankömmlingen. ich einigte mich mit meinem privatlehrer alejandro auf ein höheres niveau uns dass er ein gutes wort für mich bei der schullleitung einlegt – mal sehen. Alles in allem war es aber ein guter tag und habe ein paar leute kennen gelernt. leider habe ich noch keine fotos, aber die kommen noch. ich mach jetzt noch meine „tareas“ damit ich morgen von leila nicht aufs dach bekomme. für mich fällt sie eher in die kategorie „loca“ aber nett ist sie meine lehrerin….

Sonntag, 28. Oktober 2007

asado al domingo

heute war man zu gast bei tio antonino. ich will eigentlich gar nicht mehr dazu sagen. ich bin viel zu müde und mein bauch platzt ebenfalls fast. deshalb lasse ich die bilder sprechen.
hier noch die fakten: 20 personen, 22kg. fleisch, viel wein und eine unmenge von dessert in form von kuchen und torten. Es war ein lustiger nachmittag und ich konnte wieder so einige neue gesichter kennen lernen. so auch pablito, der gerne die geschichte erzählt, als er mit alain beim fussballmatch war. übrigens wurde heute eine neue präsidentin gewählt. nicht alle waren über die wahl entzückt. da gab es auch einiges zu politisieren und ich versuchte den voten zu folgen. was soll ich sagen: „que vas haser?“ oder so ähnlich. morgen ist mein erster schultag und ich bin gespannt wies wird. Ich hoffe bis zum einstufungstest bin ich wieder fit, denn dieser beginnt schon um 8 uhr!

Samstag, 27. Oktober 2007

erstes sightseeing

etwas verspätet kroch ich aus den federn. das grinsen der Leute am frühstückstisch verriet meinen wenigen schlaf. es war sicher nicht zuviel bier gestern; es war wohl eher die mischung zwischen dem versuch alles verstehen zu wollen und zum schluss in den strassen das auto zu suchen. tja, hier sieht jede ecke wirklich gleich aus. heute war nach dem mittagessen ein sightseeing angesagt. eigentlich habe ich mir das ganze etwas anders vorgestellt: zu fuss die sehenwürdigkeiten erkunden und ein paar fotos schiessen. doch es kam anders. abuelita wollte ebenfalls mitkommen, deshalb entschieden sich josé-luis und silvia uns mit dem auto zu begleiten. als wir durch die strassen führen, erlangte ich einen ersten eindruck wie gross die stadt wirklich ist. wo man hinsieht nur häuser, hupende autos, rasende busse und leute die den samstag im park mit sonne geniessen. hier ist alle etwas grösser als in schweiz. z.b. die avenida 9 de julio, die angeblich breiteste strasse der welt, entstand durch den abriss der gesamten mittleren häuserzeile. sie beginnt im zentrum beim kongressgebäude und endet erst 40 km weiter westlich! da es mir zu dumm war aus dem auto zu fotografieren, muss ihr euch mit fotos noch etwas gedulden. wir entschlossen uns für einen halt im „san telmo“. auf der „plaza dorrego“ war ein kleiner markt mit schmuck, platt gedrückten glasflaschen und weiterem argentinischem handwerk. die beiden frauen klapperten so ziemlich alles ab, während josé-luis und ich bereits durst hatten. wir setzten uns an einen tisch im park und konnten eine open-air tango vorführung geniessen. die leute lassen sich hier so einiges einfallen und zu ein paar pesos zu kommen. viele hier in der stadt finden immer noch keine lukrative arbeit und versuchen so ihr geld zu verdienen. wenn sie einen job haben, wie z.b. die kellnerin, arbeiten sie sich halb zu tode, weil es die einzige chance ist den job zu behalten. nach der erfrischung machten wir uns auf den weg zum „cementerio de recoleta“, natürlich wieder mit dem auto. auf diesem friedhof sind alle berühmtheiten, politiker, kriegshelden und reichen der stadt begraben. drum herum hat es ebenfalls einen trödlermarkt der auch nicht gerade klein ist. klar, jeder zweite verkauft das gleiche. ich bin mir aber nicht sicher ob das abuelita gemerkt hat. so spazierten wir also ebenfalls eine zeitlang durch den selben hindurch. auf der gegenüberliegenden seite der marktstände herrschte auf der grünfläche eine art gurten-stimmung. zwei gitarristen gaben bekannte lieder zum besten und die leute genossen den warmen sommertag auf der wiese. Da eben hier alles etwas grösser ist, vergeht die zeit auch schnell und so kamen wir nicht dazu die sehenswerten gräber auf dem friedhof anzuschauen. die werde ich bestimmt noch nachholen. meine schule, die am montag beginnt, ist nicht weit davon entfernt. auf der rückfahrt besuchten wir noch tia petiza. sie hatte heute eine arztbehandlung, doch es ging ihr gut. wenn ich mal über 80ig werden sollte, möchte ich auch so einen wachen geist wie besitzen. petiza ist wirklich ein unikat! ich lernte ein weiteres familienmitglied kennen. carolina, die tochter von leidia, will mal mit mir auf tour, damit ich etwas abstand von den alten leuten habe ;-) Beim nachtessen machte abuelita werbung für die schweizer küche und lehnte sich für mich etwas aus dem fenster. jetzt muss ich in den nächsten tagen einmal „älpler-maccaroni mit apfelmus“ machen. falls jemand tipps hat wie es bestimmt gelingt bitte per mail senden!

Freitag, 26. Oktober 2007

mein erster mate

nach den kurzen einführungen in den öffentlichen verkehr von leidia (nichte und mitarbieterin in einem reisebüro in der innenstadt) gestern beim nachtessen, stand meiner ersten stadterkundung nichts mehr im wege. leider hat sie mir vergessen den „guida de bolsillo por los colectivos“ mitzubringen. aber es ist auch mit diesem handtaschen-guide nicht unbedingt einfach, sich im komplexen bussystem zurecht zu finden. wir besuchten kurzerhand tia petiza in ihrem haus und ich unterhielt mich ca. eine stunde mit dem vater von leidia. soll einer sagen ich kann mich hier nicht verständigen! klar er ist um die 80 Jahre, hört gerne mal weg, bis ich meinen satz hervorgebracht habe, aber am schluss beendeten wir unser gespräch beide mit einem lächeln und ein kuss auf die wange. das macht man hier zur begrüssung und zur verabschiedung so. nur komisch, dass die tanten die schweizer variante mit drei küssen bevorzugen – das wär nix für bernhard! am späteren nachmittag kamen tio feliz und sein sohn josé-luis von der azienda zurück. sie brachten neben eimern voller hühnereiern auch halbe rinder zum verzehr mit. Ich freue mich schon auf die „aseos“. josé-luis nahm mich mit zu seinem haus. während wir auf dem weg so einiges zu plaudern hatten, entdeckten wir die eine oder andere gemeinsamkeit. bei seiner frau sylvia zu hause trank ich meinen ersten „mate“ – ein the. keine ahnung was da drin war, doch er bewirkte bei mir einen zugenlösenden effekt und wir plauderten über gott und die welt bis hin zum abendessen. im anschluss gingen wir zu dritt noch auf die piste „al barrio palermo hollywood“, ein quartier welches tagsüber mit geschäften und modeboutiquen und am abend mit den unzähligen restaurants und bars die leute anzieht. josé-luis meint hier sei nicht das wirkliche buenos aires anzutreffen. es habe einen sehr westlichen touch und gleiche eher einem touristenort. aber anscheinend gefiel es ihm trotzdem, denn wir kamen dann erst ziemlich spät heim. ich versuchte mich leise an den schlafzimmern der schlafenden generation vorbei zu schleichen. doch der knirschede boden verriet unüberhörbar meine ankuft. tja, wenigstens wusste nun abuelita, dass sie beruhigt wieder einschlafen konnte. wahrscheinlich war das spanisch sprechen, dass mich todmüde ins bett fallen lies – oder war es die spätwirkung des mate …?

Donnerstag, 25. Oktober 2007

ankuft in buenos aires

die reise von abuelita (spanisch für grosi) und mir begann am mittwoch nach 13uhr an der bushaltestelle. der ticketautomat streikte und wir konnten kein billet kaufen. wir entschlossen uns mehr oder weniger in abmachung mit dem buschauffeur auf eine schwarzfahrt. am treffpunkt im bahnhof bern trafen wir so einige bekannte leute, welche sich von uns verabschieden wollten. ganz besondert freute ich mich natürlich über evi’s erscheinen, da wir am morgen nicht viel zeit hatten. wir konnten trotz einigen verkniffenen tränen pünktlich abfahren. dies war auch gut so, denn wir brauchten die zeit in basel um in den ICE nach frankfurt umzusteigen. jedoch verhinderte ein defekter TGV vor uns auf den geleisen eine pünktliche ankuft in basel und so konnten wir das gewünschte ticket von basel sbb nach basel badischer bahnhof nicht mehr lösen. ich entschied mich zum zweiten mal für eine schwarzfahrt. abuelita und ich mussten und sputen um den hinteren zug noch zu erreichen. da ich von beiden das gepäck trug, war ich doch zeimlich ausser atem, als wir glücklich den zug bestiegen. am flughafen angekommen, lief dann alles wie am schnürchen. wir hatten genügend zeit um gemütlich zu essen und uns auf die gemeinsame sprache „español“ zu einigen. pünktlich flogen wir mit der 747 nach sao paolo ab. leider blieben durch das entertainment-programm der lufthansa so einige wünsche unerfüllt – so auch meine. ein drittklass 90min hollywood-spielfilm in 11 Stunden flug ist doch etwas wenig. dafür gab es einen dokumentarfilm über das vogelstraussenpärchen. glaubt mir, ich weiss jetzt alles über den nestbau und deren brutzeit! etwas geredert vom zwischenstopp in brasilien, kamen wir am aeropuerto ezeiza an. dieser war eine einzige baustelle. das ergattern der koffer erweis sich nicht unmerklich leichter als sich den weg durch die schmalen gänge richtung ausgang zu zwängen. kleiner typ: die signalisierte abkürzung durch den duty-free-shop ist eine verarsche. glücklich empfingen uns dann tia petiza, tia beli und ihr neffe und freuten sich auf unsere verspätete ankuft. im haus von tia beli angekommen, sehnte ich mich nach einer dusche, bevor das bereits angekündigte mittagessen serviert wurde. weitere verwandte sassen an den tisch und ich konnte mit meinem spanisch bereits zur anwendungsstufe übergehen. alle sind super nett und sorgen sich um uns. abuelita geniesst den rummel um ihre person. Ich freue mich schon auf das abendessen, wenn weitere verwandte sich her trauen….
[leider habe ich noch keine gute internetverbindung, deshalb werde ich die fotos später uploaden. für etwas text reicht dafür nachbars ungeschützter accesspoint ;-)]

Freitag, 19. Oktober 2007

die vorbereitungen laufen

die schule in buenos aires ist gebucht, die flugtickets sind ebenfalls gedruckt und nun kanns eigentlich losgehen. doch da gibt noch einiges zu tun: die reiseapotheke aufrüsten, geld wechseln (harte dollars) nackenkissen für den 15-stündigen flug, spanisch wörterbuch und die reiseführer einpacken. hier in der schweiz wirds nun richtig kalt. Wetterprognosen wie „…schneefallgrenze um die 1000m“ beeindrucken mich nicht, denn schon bald sitze ich im flieger richtung wärme....aber zuerst muss ich noch einiges im büro erledigen, bevor ich am 24.10. die schweiz für 4 ½ Wochen verlasse…

... ich hoffe nur, dass die deutsche bahn am nächsten mittwoch nicht streikt, denn mein flug ist ab frankfurt geplant!