Samstag, 27. Oktober 2007

erstes sightseeing

etwas verspätet kroch ich aus den federn. das grinsen der Leute am frühstückstisch verriet meinen wenigen schlaf. es war sicher nicht zuviel bier gestern; es war wohl eher die mischung zwischen dem versuch alles verstehen zu wollen und zum schluss in den strassen das auto zu suchen. tja, hier sieht jede ecke wirklich gleich aus. heute war nach dem mittagessen ein sightseeing angesagt. eigentlich habe ich mir das ganze etwas anders vorgestellt: zu fuss die sehenwürdigkeiten erkunden und ein paar fotos schiessen. doch es kam anders. abuelita wollte ebenfalls mitkommen, deshalb entschieden sich josé-luis und silvia uns mit dem auto zu begleiten. als wir durch die strassen führen, erlangte ich einen ersten eindruck wie gross die stadt wirklich ist. wo man hinsieht nur häuser, hupende autos, rasende busse und leute die den samstag im park mit sonne geniessen. hier ist alle etwas grösser als in schweiz. z.b. die avenida 9 de julio, die angeblich breiteste strasse der welt, entstand durch den abriss der gesamten mittleren häuserzeile. sie beginnt im zentrum beim kongressgebäude und endet erst 40 km weiter westlich! da es mir zu dumm war aus dem auto zu fotografieren, muss ihr euch mit fotos noch etwas gedulden. wir entschlossen uns für einen halt im „san telmo“. auf der „plaza dorrego“ war ein kleiner markt mit schmuck, platt gedrückten glasflaschen und weiterem argentinischem handwerk. die beiden frauen klapperten so ziemlich alles ab, während josé-luis und ich bereits durst hatten. wir setzten uns an einen tisch im park und konnten eine open-air tango vorführung geniessen. die leute lassen sich hier so einiges einfallen und zu ein paar pesos zu kommen. viele hier in der stadt finden immer noch keine lukrative arbeit und versuchen so ihr geld zu verdienen. wenn sie einen job haben, wie z.b. die kellnerin, arbeiten sie sich halb zu tode, weil es die einzige chance ist den job zu behalten. nach der erfrischung machten wir uns auf den weg zum „cementerio de recoleta“, natürlich wieder mit dem auto. auf diesem friedhof sind alle berühmtheiten, politiker, kriegshelden und reichen der stadt begraben. drum herum hat es ebenfalls einen trödlermarkt der auch nicht gerade klein ist. klar, jeder zweite verkauft das gleiche. ich bin mir aber nicht sicher ob das abuelita gemerkt hat. so spazierten wir also ebenfalls eine zeitlang durch den selben hindurch. auf der gegenüberliegenden seite der marktstände herrschte auf der grünfläche eine art gurten-stimmung. zwei gitarristen gaben bekannte lieder zum besten und die leute genossen den warmen sommertag auf der wiese. Da eben hier alles etwas grösser ist, vergeht die zeit auch schnell und so kamen wir nicht dazu die sehenswerten gräber auf dem friedhof anzuschauen. die werde ich bestimmt noch nachholen. meine schule, die am montag beginnt, ist nicht weit davon entfernt. auf der rückfahrt besuchten wir noch tia petiza. sie hatte heute eine arztbehandlung, doch es ging ihr gut. wenn ich mal über 80ig werden sollte, möchte ich auch so einen wachen geist wie besitzen. petiza ist wirklich ein unikat! ich lernte ein weiteres familienmitglied kennen. carolina, die tochter von leidia, will mal mit mir auf tour, damit ich etwas abstand von den alten leuten habe ;-) Beim nachtessen machte abuelita werbung für die schweizer küche und lehnte sich für mich etwas aus dem fenster. jetzt muss ich in den nächsten tagen einmal „älpler-maccaroni mit apfelmus“ machen. falls jemand tipps hat wie es bestimmt gelingt bitte per mail senden!

Keine Kommentare: