Freitag, 26. Oktober 2007

mein erster mate

nach den kurzen einführungen in den öffentlichen verkehr von leidia (nichte und mitarbieterin in einem reisebüro in der innenstadt) gestern beim nachtessen, stand meiner ersten stadterkundung nichts mehr im wege. leider hat sie mir vergessen den „guida de bolsillo por los colectivos“ mitzubringen. aber es ist auch mit diesem handtaschen-guide nicht unbedingt einfach, sich im komplexen bussystem zurecht zu finden. wir besuchten kurzerhand tia petiza in ihrem haus und ich unterhielt mich ca. eine stunde mit dem vater von leidia. soll einer sagen ich kann mich hier nicht verständigen! klar er ist um die 80 Jahre, hört gerne mal weg, bis ich meinen satz hervorgebracht habe, aber am schluss beendeten wir unser gespräch beide mit einem lächeln und ein kuss auf die wange. das macht man hier zur begrüssung und zur verabschiedung so. nur komisch, dass die tanten die schweizer variante mit drei küssen bevorzugen – das wär nix für bernhard! am späteren nachmittag kamen tio feliz und sein sohn josé-luis von der azienda zurück. sie brachten neben eimern voller hühnereiern auch halbe rinder zum verzehr mit. Ich freue mich schon auf die „aseos“. josé-luis nahm mich mit zu seinem haus. während wir auf dem weg so einiges zu plaudern hatten, entdeckten wir die eine oder andere gemeinsamkeit. bei seiner frau sylvia zu hause trank ich meinen ersten „mate“ – ein the. keine ahnung was da drin war, doch er bewirkte bei mir einen zugenlösenden effekt und wir plauderten über gott und die welt bis hin zum abendessen. im anschluss gingen wir zu dritt noch auf die piste „al barrio palermo hollywood“, ein quartier welches tagsüber mit geschäften und modeboutiquen und am abend mit den unzähligen restaurants und bars die leute anzieht. josé-luis meint hier sei nicht das wirkliche buenos aires anzutreffen. es habe einen sehr westlichen touch und gleiche eher einem touristenort. aber anscheinend gefiel es ihm trotzdem, denn wir kamen dann erst ziemlich spät heim. ich versuchte mich leise an den schlafzimmern der schlafenden generation vorbei zu schleichen. doch der knirschede boden verriet unüberhörbar meine ankuft. tja, wenigstens wusste nun abuelita, dass sie beruhigt wieder einschlafen konnte. wahrscheinlich war das spanisch sprechen, dass mich todmüde ins bett fallen lies – oder war es die spätwirkung des mate …?

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